Pressestimmen zum Männerchor Frohsinn Lahnstein



Rhein-Lahn-Zeitung vom 17. Januar 2014

Ratsfraktionen reichen Labonte die Hand

Feierstunde Dritte Amtszeit des OB hat begonnen
Von unserem Redakteur Tobias Lui

LAHNSTEIN. Kleiner Mann ganz groß: Peter Labonte, der gern mal mit seiner eher geringen Körpergröße kokettiert, durfte am Mittwochabend zu Recht mächtig Stolz darauf sein, wer alles zu seiner Amtseinführung in die Stadthalle gekommen war. Landrat Günter Kern, der Koblenzer Oberbürgermeister Joachim Hofmann-Göttig, Neuwieds Oberbürgermeister Nikolaus Roth als Vertreter des rheinland-pfälzischen Städtetages, Rhein-Lahn-Nixe Sandra I. - die Liste der 200 Vertreter aus Politik, Kultur und dem Vereinsleben könnte beliebig verlängert werden. Die Vorsitzende der CDU Rheinland-Pfalz, Julia Klöckner, war zum Gratulieren gar aus Mainz angereist - sie alle erwiesen dem Mann die Ehre, der in seine dritte Amtszeit als Oberbürgermeister geht und damit zu den dienstältesten Stadtoberhäuptern des Landes zählt.

Im September hatte sich der 59-Jährige in einer Urwahl mit 58,9 Prozent der Stimmen gegen seinen SPD-Herausforderer Matthias Boller durchgesetzt. "Dieses ehrliche Ergebnis empfinde ich als einen echten Vertrauensbeweis, denn die dritte Wahl ist immer die schwierigste", sagte Labonte, nachdem ihm Bürgermeister Paul Arzheimer Ernennungsurkunde und Amtskette übergegeben hatte. Schließlich habe er, sagte Labonte weiter, in den bisherigen 16 Jahren seiner Amtszeit sicherlich vielen Bürgern auch einmal auf die Füße treten müssen.

Der CDU-Politiker blickte auf die Erfolge der vergangenen Jahre (wie den Bau der Feuerwache Nord, den Bädererhalt, die Stadthallensanierung oder die Entwicklung der Didierstraße), aber auch auf Dinge, die ihm nicht gelungen waren (Rathauskonzentration, Entwicklung ehemaliger Güterbahnhof). Und er wagte einen Ausblick auf die Zukunftsthemen (Haushaltssanierung, Kitaplätze). "Wenn die Gesundheit es zulässt, verspreche ich, mich die volle Amtszeit mit aller Kraft für die Menschen hier einzusetzen. Unsere gemeinsame Aufgabe heißt Lahnstein." Der alte und neue OB dankte seiner Familie genauso wie den Mitarbeitern der Verwaltung und dem Stadtvorstand um Arzheimer und den Beigeordneten Gerd Förster und Adalbert Dornbusch für deren Unterstützung.

Zuvor hatten sich zahlreiche Redner in ihrem Lob gegenseitig übertroffen. Nikolaus Roth stellte die vielen Führungspositionen "meines Freundes Peter" heraus, hob dessen Einsatz als stellvertretender Vorsitzender des Städtetages und als Vorstandsvorsitzender der Unfallkasse Rheinland-Pfalz hervor. Der Vorsitzende des Personalrats, Winfried Hoß, gefiel mit einer schlagfertigen Rede, in der er Parallelen zwischen Lahnstein und New York zog. Landrat Kern nannte die Stadt einen "Leistungsträger des Kreises" und sagte auch in seiner neuen Funktion als Staatssekretär Unterstützung zu. Und die prominenteste Rednerin, CDU-Chefin Julia Klöckner, lobte Labontes "Kreativität, seinen Blick und sein Ohr für die Bedürfnisse der Bürger". Außerdem wies sie auf einen großen Vorteil von Kommunalpolitik hin (der in Lahnstein allerdings häufiger etwas zu kurz kommt): "Nicht die eigene Partei, sondern die Probleme vor Ort stehen im Mittelpunkt."

Diese überparteiliche Zusammenarbeit zum Wohle Lahnsteins sicherten dem Stadtchef die Fraktionsvorsitzenden der Ratsfraktionen zu. Für die SPD gratulierte Günter Klein, der einen intensiven, aber fairen Wahlkampf lobte und Labonte eine glückliche Hand wünschte. "Die werden sie brauchen können, denn auf uns wartet ein riesiger Berg an Aufgaben, für die kein Geld da ist." CDU-Chef Johannes Lauer erinnerte an den März 1997, als sich ein damals hier völlig unbekannter Politiker aus Adenau mit Namen Peter Labonte seiner Fraktion vorstellte. "15 Minuten haben gereicht, um den Vorstand einstimmig zu überzeugen", berichtete Lauer. "Ich hätte nie gedacht, dass man dieses schwierige Amt so lange machen kann."

Selbst Edi Wolf, Fraktionschef der Freien Bürgerliste und eigentlich "Chefkritiker" der Verwaltung ("Mir geht es immer um die Sache"), bot seine konstruktive Zusammenarbeit an, genau wie Lennart Siefert (Unabhängige Liste), Sascha Weinbach (FDP) und Gerhard Schmidt (Grüne). Kurz: Alle Fraktionen versprachen, themenbezogen und überparteilich mit dem Oberbürgermeister zusammenzuarbeiten. "Dieses Angebot nehme ich gern an", sagte Labonte gestern, am ersten Arbeitstag seiner dritten Amtsperiode. Er sprach von einer "rundum gelungenen" Feier. Wozu zweifelsfrei auch die Chöre ihren Teil beitrugen: Der MGV Frohsinn, die Lahnsteiner Chor- gemeinschaft, der Shanty-Chor der Marinekameradschaft Admiral Mischke und der Fanfarenzug der TGO sorgten für Abwechslung in dem zweistündigen Programm.


Zum "Finale" trafen sich alle Gratulanten auf der großen Bühne der Stadthalle, um gemeinsam mit dem MGV Frohsinn, der Lahnsteiner Chorgemeinschaft,
dem Shanty-Chor und dem Fanfarenzug ein Lied zu singen. Dirigent Jürgen Salzig sorgte für das stimmige Gesamtbild.
Foto: Tobias Lui