Pressestimmen zum Männerchor Frohsinn Lahnstein



Rhein-Lahn-Zeitung vom 20. August 2013

Auf musikalischer Reise um die Welt

Konzert Männerchor Frohsinn lud bei Serenade seine Gäste zum Mitsingen ein
Von unserem Mitarbeiter Norbert Schmiedel

LAHNSTEIN. "Komm, hör zu, sing mit": Bei der 32. Schlossserenade des Männerchors Frohsinn im Martinsschloss durfte das Publikum dieses Motto wörtlich nehmen. Die Gäste wurden schon am Eingangstor durch die Rittergilde empfangen und konnten sich dann auf die musikalischen Reise um die Welt begeben, zu der der Vorsitzendes des Männerchores, Günter Sporenberg, einlud.

Und mit welcher Melodie hätte die Reise besser beginnen können, als mit dem Eurovisionssong von Marc-Antoine Charpentier. Chorleiter Franz-Rudolf Stein hatte den Satz für den Männerchor neu bearbeitet, und Franz-Josef Reiser, den Lahnsteinern eher als "Struppi" bekannt, schrieb einen großartigen Text dazu. Von nun an ging es "Von der Spielmannsfahrt" in Deutschland zur Ballade "Greensleeves" nach England, zurück auf den Kontinent "Sur le pont d'Avignon" und weiter "Durchs Oberland" in der Schweiz, wo die Sänger "Von Luzern uf Wäggis zue" steuerten.

Dem Publikum gefiel diese Reise sehr, es nahm die unterschiedlichen regionalen musikalischen Ausdrucksweisen mit Freude auf, was es dann auch mit begeisterten Beifall kundtat. Die Freude und der Spaß, den die Sänger zeigten, dazu die Soloeinlagen von Peter Schweickart, waren ansteckend, wie sich im weiteren Verlauf des Konzerts zeigte. Das nämlich war kein reines Chorkonzert, sondern brachte zuerst mit dem Alphornquartett schöne neue Klangfarben ins Spiel. Mit vier Alphörnern, zwei schweizerische, ein elsässisches und ein bayerisches, holten Hans Nick, Wilfried Gulde, Gabriele Holl und Werner Honig die prachtvolle Bergwelt der Alpen in den Schlosshof. Günter Sporenberg hatte dabei "den würzigen Duft von Schweizer Käse in der Nase", wie er anerkennend in Richtung der Bläser sagte.

Bei der Reise um die Welt machte der Männerchor dann in Russland Station und ließ mit dem fröhlichen "Kosakenliedchen" die Kosaken tanzen, dass es dem Publikum selbst in den Füßen zuckte. In Windeseile führte die Reise weiter nach Irland "Wo die roten Rosen blühen". Dieses Lied war etwas fürs Herz, für die irische Seele, es war eine reine Liebeserklärung an die Heimat, so schön, so innig gesungen.

Die Alphörner waren nicht die einzige neue Klangfarbe im Konzert. Der Dudelsack, genauer die spanische Gaita, die Gernot Casper aus Miehlen erklingen ließ, entführte die Zuhörer zuerst mit "Marcha" nach Galizien, um dann die "Gavotte" aus der Bretagne so fröhlich und lebendig zu Gehör zu bringen, wie sie volkstümlicherweise getanzt wird. Das Publikum zeigte sich angenehm überrascht, dann sehr erfreut über die neuen Klänge dieser ohnehin schon sehr abwechslungsreichen Chorkonzertreise um die Welt, wie die Reaktionen erkennen ließen. Es war offenbar die Vielfalt der Lieder mit ihren landestypischen Eigenheiten, die sehr gefiel. Doch nicht sie allein: Auch die Liedertexte waren so klar und akzentuiert gesungen, sodass das Publikum der Reise auch emotional folgen konnte. Ihm gefiel es "Am Meeresstrand" in Griechenland, es lobte "Hoch den Wein" in Rumänien und wollte in Italien fröhlich das "Chianti-Lied" mitsingen.

Zum Mitsingen bekam das Publikum dann reichlich Gelegenheit beim offenen Singen, zu dem Franz-Rudolf Stein am Klavier aufforderte. Mit den Textblättern versorgt, waren die Zuhörer unversehens in den Männerchor aufgenommen, besonders Oberbürgermeister Peter Labonte als einziger Ehrensänger, der je in den Männerchor Frohsinn aufgenommen wurde, wie Sporenberg lachend erklärte, um gemeinsam etwa mit "Im Frühtau zu Berge", "Über sieben Brücken musst du gehn", "Muss i denn zum Städtele hinaus" oder auch das wunderbare "Die Gedanken sind frei" den Schlosshof zu füllen. Von der Weltreise führte der Liederreigen dann alle mit "Jetzt fahr'n wir übern See" zurück nach Lahnstein zum Martinsschloss. Nach diesem so schön abwechslungsreichen Chorkonzert darf man gespannt sein auf das Weihnachtskonzert am zweiten Advent mit den Limburger Domsingknaben in der Pfarrkirche St. Martin.




Mit Chorleiter Franz-Rudolf Stein am Klavier und dem Klang von Alphörnern boten die Sänger vom Männerchor Frohsinn wieder eine überaus gelungene Serenade im Hof des Martinsschlosses.
Das Publikum ließ sich nicht lange bitten und sang gern mit bei der musikalischen Reise um die Welt.
Foto: Norbert Schmiedel


Anerkennung für den Erhalt des Schlosses am Rhein
Oberbürgermeister Peter Labonte sprach dem Eigner des Martinsschlosses, Dr. Hans Harald Rombach, seinen Dank dafür aus, dass die Serenade immer wieder im Schlosshof zu Gast sein darf. Rombach will das das 700 Jahre alte Martinsschloss entsprechend der Haager Konvention als geschütztes Kulturgut und Teil des Unesco Welterbes Oberes Mittelrheintal erhalten und wendet dafür einen hohen finanziellen und Ideellen Einsatz auf. Zusammen mit Günter Sporenberg vom Männerchor und Rhein-Lahn-Nixe Sabine I. überreichte Labonte Rombach eine Luftbildaufnahme des Schlosses und eine Dankurkunde.