Pressestimmen zum Männerchor Frohsinn Lahnstein



Rhein-Lahn-Zeitung vom 7. Dezember 2010

(Von unserem Mitarbeiter Karl-Heinz Wolter)

Frohsinn singt sich in die Herzen

Konzert Vier Jahreszeiten
LAHNSTEIN. "Vier Jahreszeiten" - so hatte der Männerchor Frohsinn sein Chorkonzert im Advent überschrieben und dazu nicht nur den bekannten Bariton Peter Edelmann und seinen Begleiter am Klavier, Gerhard Wöllstein, eingeladen, sondern auch das Streichquartett der Rheinischen Philharmonie. Das Programm kündigte einen Streifzug durch die vier Jahreszeiten an und gliederte es auch nach "Frühling, Sommer, Herbst und Winter". Bei nicht wenigen Zuhörern löste es damit leichte Verblüffung aus, doch versprachen die angekündigten Lieder und Kompositionen ein sehr anregendes Kunsterlebnis.

Und so war es auch. Die Zuhörer bekamen das, was sie beim "Frohsinn" und seinem Konzert im Dezember auch erwarteten: schöne Chöre, Sologesang, nicht nur von Edelmann, sondern auch von Chormitglied Claus Peter Schweickart, und kammermusikalische Kompositionen im Wechsel. Unversehens kamen also mit dem ersten Satz aus dem Concerto Nr. 1 von Antonio Vivaldi den Zuhörern heitere Melodien ins Ohr und ließen mitten im kalten Winter den Frühling aufscheinen. Das, was das erweiterte Quintett heiter und schwungvoll bot, das ließ sich wirklich hören und war ein Genuss - auch die übrigen Sätze aus den "Vier Jahreszeiten" von Antonio Vivaldi.

Der Männerchor schloss sich mit Frühlingsliedern an. Schon den Mienen der Sänger sah man an, dass sie mit ganzem Herzen bei ihren Darbietungen waren. Einen sehr schönen Vortrag im "Sommer" boten sie mit "O, du schöner Rosengarten" von Richard Würz. Federleicht kam die Melodie in diesem Lied angeflogen und machte den Zuhörern viel Vergnügen. Auch der Jägerchor aus Webers "Freischütz" löste viel Beifall aus.

"Sie sollen den Winter für eine kurze Zeit vergessen", sagte auch Peter Edelmann. Das ist bei "Teqiero dijiste", einem Liebeslied mit viel Gefühl sicher auch geschehen. Diese Melodie fürs Herz hörte sich gut an, doch Edelmanns schönster Liedvortrag war der "Traum durch die Dämmerung", ein durchkomponiertes Lied von Richard Strauss auf Worte des Dichters Julius Bierbaum. Strauss soll das Lied vor einem Spaziergang mit seiner Frau komponiert haben, die, so wird gesagt, gedrängelt hat und ihm 20 Minuten zugestanden hat, das Lied zu komponieren. "Weite Wiesen im Dämmergrau, die Sonne verglomm, die Sterne ziehn, nun geh’ ich zu der schönen Frau" - so beginnt das Lied und drückt in seinen herrlich sinnlichen und erotischen Anspielungen Sehnsüchte und Fantasien aus. Keine leichte Aufgabe für einen Sänger, sie empfindsam in Gesang umzusetzen. Edelmann löste sie aber intonationssicher und gefühlvoll. Auch die Klavierbegleitung von Gerhard Wöllstein stimmte. Das war große Klasse - von beiden.

Die weihnachtlichen Erwartungen ihrer Anhänger erfüllten die Sänger des Männerchores zum Schluss mit "Transeamus usque Bethlehem" in einer Bearbeitung von Josef Schnabel, der Aufforderung nach Bethlehem zu gehen. Diese Komposition mit dem Solo des Baritons, dem Gloria des Chores und der Begleitung des Streicherensembles ließ die Zuhörer zum Schluss weihnachtlich ums Herz werden.


Mit Musik aus allen vier Jahreszeiten und unterstützt von Solist Peter Edelmann und der Rheinischen Philharmonie
bot der Männerchor Frohsinn ein gelungenes Adventkonzert. Foto: Karl-Heinz Wolter