Pressestimmen zum Männerchor Frohsinn Lahnstein



Rhein-Lahn-Zeitung vom 08. Dezember 2009

(Karl-Heinz Wolter)

Konzert mit Hindernissen

Trotz Krankheitsausfall glückt die Veranstaltung
Gerade in der Vorweihnachtszeit machen Chöre der Region mit Konzerten auf sich aufmerksam. Die Veranstaltung des Männerchores "Frohsinn" Lahnstein stellt da schon einen Glanzpunkt dar. Doch leider fehlte der Stargast des Abends.
LAHNSTEIN. Viele hatten sich schon lange auf das Konzert des Männerchores "Frohsinn" in der Stadthalle Lahnstein gefreut. Es findet jedes Jahr dort statt und war wie immer ausverkauft.

Das mag den Chor, seinen Vorsitzenden Günter Sporenberg und die übrigen Organisatoren gefreut haben. Vorher hatten sie aber allerlei Hindernisse zu überwinden und manche Aufregung auszuhalten. Der Tenor Johannes Kalpers konnte nämlich nicht auftreten, denn der ärgste Feind aller Sänger, die Grippe, hatte zugeschlagen und den ehemaligen Limburger Domsingknaben ans Bett gefesselt. Stattdessen trat der "Frohsinn" mit dem bekannten Tenor Volker Bengl und dem Pianisten Andreas Lübke auf. Doch auch Bengl war erkältet und musste sich sängerisch zurücknehmen. Dennoch war sein Gesang ein Genuss für die Zuhörer. Er konnte seine Stimme einteilen und - obschon das ein existenzielles sängerisches Risiko bedeutete - bis zum Schluss durchhalten. Das war eine beachtliche Leistung, die das Publikum auch mit starkem Beifall würdigte.

Der Star des Abends aber war wieder einmal der "Frohsinn" selbst. Man merkte ihm die lange Erfahrung an, aber auch, wie vertraut der Chor mit seinem Dirigenten Franz Rudolf Stein ist, der, so hört man immer wieder, Humor und gute Laune auch bei den Übungsabenden verbreitet.

Mit einem "Grüß euch Gott" an das Publikum begann der Chor, und nach dieser Musik aus dem "Vogelhändler" ging es im Dreivierteltakt weiter mit dem berühmten "Schenkt man sich Rosen in Tirol" aus ebendieser Operette. Da war die gute Stimmung gesichert. Als dann Bengl mit männlich kraftvoller und in nicht wahrnehmbaren Übergängen von der Brust- in die Kopfstimme das Wolgalied aus dem "Zarewitsch" von Franz Lehar anstimmte, da war der Anfang geglückt. Am Flügel begleitete ebenso angemessen Andreas Lübke. Schöne Melodien folgten im ersten Teil des Konzertes, das mit "Zauberhafte Operette" überschrieben war. Als der Tenor und der Chor das bekannteste Stück aus der Oper "Schwarzer Peter" von Norbert Schulze anstimmten, nämlich die Arie der Königskinder, "Ach, ich hab in meinem Herzen da drinnen ...", da war das Publikum hingerissen.

Nach der Pause gab es dann Advents- und Weihnachtslieder zu hören: Unter anderen Beiträgen ein "Gloria" des Chores, "Es ist ein Ros entsprungen" (Bengl), das Trommellied von Wolfgang Lüderitz, bei dem der Chor sich ausgezeichnet anhörte, und die Christrose von Robert Stolz (Tenor und Chor). Ein wunderbares "Stille Nacht" bildete den Schluss dieses Konzertes, das sich trotz mannigfaltiger Hindernisse als glücklicher Wurf erwies und den Zuhörern viel Freude bereitete.