Pressestimmen zum Männerchor Frohsinn Lahnstein



Rhein-Lahn-Zeitung vom 18. August 2009

(Karl-Heinz Wolter)

Abend im Zeichen des Gesangs

Der Männerchor "Frohsinn" und das Shamrock- Duo gestalten die 28. Serenade im Martinsschloss
Unter dem Motto "Wein, Weib und Gesang" hatte der Männerchor "Frohsinn" am Samstag zu seiner 28. Serenade ins Martinsschloss nach Lahnstein eingeladen und für einen unterhaltsamen Abend mit Klängen aus dem keltischen Kulturkreis und bekannten Volksliedern gesorgt.
LAHNSTEIN. "Hab" oft im Kreise der Lieben ..." sangen die Herren des Männerchors "Frohsinn" zu Beginn ihrer 28. Serenade im Lahnsteiner Martinsschloss - und beglückten an diesem schönen Hochsommertag ihre Anhängerschaft wieder einmal mit schönem Chor- und Liedgesang. Der Leitspruch dieser Abendmusik hieß "Wein, Weib und Gesang".

"Zuerst das Lied, dann die Liebe, dann der Wein!" So gab der Vereinsvorsitzende Günter Sporenberg eine Übersicht über das folgende Programm. Ein Herr aus dem Publikum, weißhaarig und lebenserfahren, flüsterte daraufhin seiner Begleiterin schmunzelnd zu: "Sie hätten den Wein besser vor die Liebe setzen sollen. Er beflügelt sie doch, wie wir beide wissen."

Zu Gast war dieses Mal das bekannte Shamrock- Duo aus dem Westerwald. Hilde und Jupp Fuhs befolgten aufs Schönste die Aussage des einleitenden Silcher- Liedes, in dem es heißt: "Nur frisch gesungen - und alles wird wieder gut." Das Duo trug Lieder aus dem keltischen Kulturkreis und Traditionelles aus Deutschland zu dem angesagten Thema vor.

Kräftige und zarte Nuancen
Mit dem "Lied in den Rosen" und "Klinge Lied, lange nach" folgte feinster Männergesang des Meisterchors. Begeisterung bei den Besuchern: Der Gesang klang nicht nur männlich, kräftig und sonor in den Bässen, sondern auch zart und empfindsam nuancierend in allen Stimmen. Hier merkte der Zuhörer im Martinsschloss, dass mit Franz Rudolf Stein ein Dirigent im Einsatz ist, der ein Lied nicht nur dynamisch und seiner Aussage gemäß im Ausdruck gestaltet, sondern mit seinen Sängern auch Stimmbildung betreibt.

"Was kann es Schöneres geben in der Musik als die menschliche Stimme?", fragte Günter Sporenberg und kündigte erneut das Shamrock- Duo an. Dass er recht hatte, bewies Hilde Fuhs dann mit einem der schönsten deutschen Liebeslieder, das mancher Zuhörer auch leise mitsummte: "Dat döü min Levesten büst". Sie trug es schlicht im Ausdruck und doch eindrucksvoll und berührend vor. Ihre Altstimme schmeichelte, strömte reich und ausdrucksvoll und war zart im schmelzenden Piano - nicht nur in der dunklen Mittellage, sondern auch in klarer Höhe. Nicht nur in diesem Beitrag, sondern auch in den anderen Vorträgen wie "The Rose" oder "Amazing Grace", das sie a cappella vortrug. Dabei wurde deutlich, wie gut Sängerin Hilde Fuhs ihre Stimme beherrscht, kann sie doch dynamisch singen und vermag Töne ganz leise und zart ausklingen lassen. Die Bravo- Rufe des Publikums waren vollauf berechtigt.

Publikum singt auch selbst
Zwischendurch sang das Publikum selbst. Deutsche Volkslieder klangen auf. Man merkte, dass an diesem Abend Besucher zugegen waren, die nicht nur Freude am Lauschen von Gesangsbeiträgen haben, sondern auch gern selbst singen. Der Chor erwies der Liebe und den Frauen mit Silcher- Kompositionen seine Anerkennung, und zwar mit dem Loreleylied, "Ännchen von Tharau" und auf humorvoll- witzige Art auch mit dem "Schifferlied". Später folgten noch schmissige Trinklieder vom Wein und vom Rhein. Das war klasse und kam bestens an. Ebenso gab es ein Bierlied zum Schluss, "weil doch Lahnstein auch eine Bierstadt ist", wie der Vorsitzende des Chors sagte, und weil es auf der Welt nicht nur Weintrinker gibt, wie ein Zuhörer ergänzte. "Humulus Lupulus" (Echter Hopfen) hieß das Lied, und selbst erfahrene Sänger kannten es noch nicht. Franz Rudolf Stein hatte es ausgegraben und verhalf ihm mit dem Meisterchor an diesem Abend zu einem neuen und strahlenden Glanz. Später allerdings, als die Besucher noch in froher Runde im Hof des Martinsschlosses zusammensaßen, stießen sie überwiegend mit Wein vom Mittelrhein auf den Chorgesang an.


Gemeinsam sorgten die Sänger des Männerchors "Frohsinn" (im Hintergrund)
und das Shamrock- Duo (vorn) für einen schönen Serenadenabend
im Lahnsteiner Martinsschloss. Foto: K.-H. Wolter