Pressestimmen zum Männerchor Frohsinn Lahnstein



Rhein-Lahn-Zeitung vom 09. Dezember 2008

(Karl-Heinz Wolter)

Schillernde Sasson brilliert mit Frohsinn

Lahnsteiner Männerchor und Musical-Star begeistern den prall gefüllten Saal in der Stadthalle
LAHNSTEIN  "Lebe deinen Traum" sang der Männerchor "Frohsinn" zu Beginn seines Adventskonzertes in der Stadthalle Lahnstein und erfüllte mit diesem Titel aus dem Musical "Joseph" von Andrew Lloyd Webber gleichzeitig den Traum von 900 Musikbegeisterten. Sie waren nicht nur aus Lahnstein gekommen, sondern auch aus der nahen und weiteren Umgebung der Stadt, um "ihren" Frohsinn zu hören - und Deborah Sasson. Ein Stern ging auf, als dieser Star des Musicals die Bühne betrat. Nicht nur ihre Stimme "funkelte" wie ein Stern, ihre ganze Erscheinung strahlte.

Zwei Damen, und zwar die Cellistin Elena Spittler und die Violonistin Olga Turkot, begleiteten die Vorträge der Sopranistin. Außerdem Iwan Urwalow am Flügel. Und auch was der Männerchor unter seinem Dirigenten Franz Rudolf Stein an diesem Abend bot, war wieder vom Feinsten. Als die Herren aus "My fair Lady" von Frederick Loewe den Titel "Mit 'nem kleinen Stückchen Glück" sangen, da konnte ihre Interpretation durchaus neben dem Medley der Sasson aus dem gleichen Musical und einer Titelfolge aus "My fair Lady" bestehen. Das Publikum merkte das und spendete reichlich Beifall.

Das Konzert war wie auch in den Jahren zuvor zweiteilig. Im ersten Teil waren "die schönsten Musical-Melodien" zu hören, im zweiten Lieder zu Advent und Weihnacht.

Musical, das sei heute nicht mehr gleichzusetzen mit Broadway, sondern mit dem Londoner West End, denn die Szene werde von den Kompositionen des Engländers Lloyd Webber beherrscht, sagte Deborah Sasson, als sie ihre Titel ankündigte. Sie sang in der Folge Titel aus "Cats", "Phantom der Oper", "Evita", "Jesus Christ Superstar" und "Starlight Express". Sie überzeugte und begeisterte ihre Zuhörer; der starke Beifall, den sie für ihre Auftritte erhielt, war verdient.

Wie ein Gebet habe ihr "Ave Maria" von Bach/Gounod geklungen, meinte der äußerst zufriedene Günter Sporenberg, seines Zeichens Vorsitzender des "Frohsinn". Das kann man so sehen. Auf jeden Fall hat das Ensemble Sasson-Urwalow-Spittler-Turkot dieses etwas heikle Stück nach dem C-Dur-Präludium aus dem Wohltemperierten Klavier nicht mit Sentimentalität überladen, und auch pianistisch war das Stück angemessen interpretiert.

Rainer Maria Rilkes Gedicht "Es treibt der Wind im Winterwald" rezitierte die Sängerin einfühlsam und übersetzte es anschließend ebenso einfühlsam musikalisch ins Amerikanische. Dort lautete es: "I'm dreaming of a white christmas." Das war echt, hörte sich gut an und war eine Klasse besser als die bekannte Version von Bing Crosby.

"Wer mit dem Herzen redet, ist allen verständlich" - diesen Satz von Albert Schweitzer, den Günter Sporenberg am Ende des Konzertes sagte, belegten nicht nur die Beiträge von Deborah Sasson, sondern auch die Lieder des Männerchores, "in wunderbar ruhiger Weise" von Franz Rudolf Stein dirigiert. Mit "Leise rieselt der Schnee", "Feliz Navidad" und natürlich "Stille Nacht, heilige Nacht" verabschiedeten sich der Chor und die Gesangskünstlerin von ihren Zuhörern, die sie, gefangen von der Eindringlichkeit der Musik, schon längst in ihre Herzen aufgenommen hatten.


Ein echter Star: Deborah Sasson präsentiert ihrem begeisterten Publikum Ohrwürmer aus großen Musicals.
(Foto: Wolter)